Archive: Orte

Eisenstadt

Evangelische Kirche Eisenstadt
Evangelische Kirche Eisenstadt

Die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Eisenstadt/Neufeld a.d. Leitha umfasst das Gebiet der Landeshauptstadt, der Stadt Neufeld und den Großteil des Bezirkes Eisenstadt- Umgebung (außer Mörbisch und Rust mit Oggau und St. Margarethen), insgesamt drei Städte und 18 politische Gemeinden.

Eisenstadt/Neufeld ist eine für das Burgenland ziemlich untypische Diasporagemeinde. Die zum guten Teil evangelische Bevölkerung der Reformationszeit wurde rekatholisiert. Erst an der Wende zum 20. Jahrhundert wurde – von Ödenburg aus – eine evangelische Missionsstation errichtet. Deren Zentrum mit Pfarramt befand sich zunächst in Neufeld. Dort wurde 1904 die Kirche eingeweiht. Sie wurde vor einigen Jahren generalsaniert und gilt nun wieder als städtebauliches Juwel von Neufeld.

Nach der Erhebung von Eisenstadt zur Landeshauptstadt verlagerte sich der Schwerpunkt der Pfarrgemeinde dorthin.1935 wurde die Eisenstädter Kirche im Ensemble mit dem Pfarrhaus in der St.Rochus-Straße erbaut (zwei Gehminuten von Schloss Esterhazy entfernt). Eine große Herausforderung für die nächsten Jahre ist die Neugestaltung des desolaten und viel zu kleinen Gemeindesaals, der den Anforderungen der wachsenden Gemeinde in keiner Weise gerecht wird.

Im Gemeindegebiet leben derzeit etwa 1500 Evangelische, Tendenz seit Jahren steigend (bedingt auch durch die Zuzüge in der Region). Mehr als 250 Gemeindemitglieder sind unter 12 Jahre alt.

Besonders wichtig sind uns Kinder und junge Familien. Jedes Kind bekommt evangelischen Religionsunterricht, auch in Orten mit weniger Evangelischen (wobei die Anzahl der evangelischen Kinder an den Schulen des Gemeindegebietes in den letzten Jahren deutlich angestiegen ist).

In (fast) jeder Ortschaft gibt es evangelische Kontaktpersonen (siehe Homepage). Ein neu erstellter Gemeindefolder mit den wichtigsten Informationen kann über das Pfarramt angefordert werden.

Nickelsdorf

Evangelische Kirche Nickelsdorf
Evangelische Kirche Nickelsdorf

Geschichte:
Die Evangelischen in Nickelsdorf konnten der Gegenreformation widerstehen, weil die Ortschaft verpfändet war und den häufig wechselnden Besitzern wenig an der konfessionellen Frage lag. Noch heute sind etwa 45 % der Bevölkerung evangelisch.

Nach dem Toleranzpatent bildete Nickelsdorf zunächst einen Pfarrgemeindeverband mit Zurndorf. Der Pfarrer und die Kirche waren vorerst in Zurndorf. 1787 bekam Nickelsdorf dann eine eigene Kirche, die als typische Toleranzkirche hinter einer Häuserzeile, ohne Turm und mit zwei Fensterreihen erbaut wurde. 1832 wurde ein Turm angebaut, seit 1861 hat Nickelsdorf einen eigenen Pfarrer. 1975 wurden die Gebäude vor der Kirche abgerissen, sodass es jetzt einen schönen Kirchenvorplatz gibt. Gleichzeitig wurde der evangelische Kindergarten an die Kommunalgemeinde verkauft, sodass es seitdem einen überkonfessionellen Kindergarten gibt. Seit 1998 bildet Nickelsdorf einen Pfarrgemeindeverband mit Deutsch Jahrndorf.

Heutige Situation in Nickelsdorf:
Der Gottesdienst ist das Zentrum des kirchlichen Lebens in Nickelsdorf. An einfachen Sonntagen kommen etwa 35 Besucher zum Gottesdienst.
In der Gemeinde gibt es 2020 folgende Kreise: Mutterkindkreis, Kindergottesdienstkreis, Kirchenchor, Frauenkreis und einen ökumenischen Bibelkreis.

Nickelsdorf hat keine Diaspora, sodass alle Gemeindeglieder ihren Wohnsitz in Nickelsdorf haben, das durch den Autobahngrenzübergang nach Ungarn bekannt ist. Das ungünstige Verhältnis zwischen Taufen und Beerdigungen führte in den letzten Jahren zu einem Rückgang auf 647 Gemeindeglieder im Jahr 2020.

Die aktive Gemeindevertretung lassen uns aber zuversichtlich in die Zukunft blicken, die in der Hand unseres Herrn Jesus Christus liegt.

Gols

Evangelische Kirche Gols
Evangelische Kirche Gols

Die Evangelische Pfarrgemeinde A.B. Gols ist mit ihren rund 3.300 Mitgliedern die größte Evangelische Pfarrgemeinde des Burgenlandes. Zum Gemeindebereich gehören auch die Tochtergemeinden Neusiedl am See und Tadten so wie die Evangelischen des Seewinkels.

Die Evangelischen in Gols setzen schon seit Jahren sehr viele Aktivitäten in ihrer Pfarrgemeinde. So gibt es neben einer umfangreichen Kleinkinder- und Kinderarbeit auch jährlich zwei Basare, einen Kirchenchor und regelmäßige Weiterbildungsveranstaltungen. In letzter Zeit verstärkt wurde auch die Arbeit mit Familien im Rahmen des Familiengottesdienstes wie auch die Betreuung der älteren und kranken Menschen durch einen Besuchsdienstkreis.

Diese Situation hat es erforderlich gemacht, ein Haus für die verschiedenen Aktivitäten zu errichten. 1991 wurde das Evangelisch-lutherisches Gemeindezentrum fertig gestellt. Ein zentral gelegener Saal, der durch Holztrennwände dreigeteilt werden kann, bietet bis zu 400 Personen Platz. Weitere kleinere Räume stehen für regelmäßige Zusammentreffen in schöner Atmosphäre zur Verfügung. Gern genützt kann das Haus auch von Vereinen und Institutionen werden.

„Leben in der Gemeinde kann schön sein. Leben in der Gemeinde kann gut tun. Leben in der Gemeinde kann Begegnungen schaffen und eine Quelle werden.“

Geschichtliches:
21. August 1783: Grundsteinlegung der Kirche
13. Oktober 1887: Grundsteinlegung für den Turm, 47 m.
1963: Bau eines neuen Pfarrhauses
1976: Generalsanierung der Kirche: Entfernung der Emporen, Umbau des Altarraumes, Bleiglasfenster von Prof. Hannelore Knittler-Gesellmann.
1991: Errichtung des Evangelisch-lutherischen Gemeindezentrums
2003: Außenrenovierung der Kirche: Trockenlegung, Fassadensanierung, Sakristeizubau.

Neusiedl am See

Die Evangelische Tochtergemeinde Neusiedl am See
Die kleine evangelisch-lutherische Gemeinde hat heute ihren festen Platz im geistig-geistlichen und kulturellen Leben der Bezirkshauptstadt Neusiedl am See. Das verdankt sie einerseits der Verlässlichkeit und Tatkraft ihrer Mitglieder, besonders ihrer gewählten Mandatare, andererseits aber auch dem erfreulichen Klima der Toleranz, Offenheit und Geschwisterlichkeit seitens der großen katholischen Schwesterkirche und der gesamten Stadtverwaltung.

Die Wurzeln des evangelischen Lebens in Neusiedl sind aber nicht in der Stadt selbst zu suchen, sondern in den evangelischen Dörfern ringsum. So wie in den meisten burgenländischen Bezirken kam es kurz nach dem Erlass des Toleranzpatents durch Kaiser Josef II. , 1781, zu Pfarrgemeindegründungen außerhalb des Bezirkshauptortes. Die für Neusiedl maßgebliche evangelische Pfarrgemeinde war denn auch unsere Muttergemeinde Gols, heute noch die größte mehrheitlich evangelisch besiedelte Gemeinde Österreichs. Die paar evangelischen Neusiedler der ersten Stunde waren dementsprechend in ihrem geistlichen Leben, so wie alle übrigen evangelischen Seewinkler, nach Gols und seiner bedeutsamen Pfarrkirche orientiert.

Da sich das Gemeinde- und Aufgabengebiet des Golser Pfarrers nun aber von Pamhagen bis Winden am See erstreckt und die am weitesten entfernt wohnenden Gemeindeglieder enorme Wegstrecken für den Gottesdienstbesuch in Kauf nehmen mussten, regte sich früh der Gedanke, diesen evangelischen Glaubensgeschwistern mit dem Gottesdienst näherzurücken. So wurde am Beginn unseres Jahrhunderts zunächst einmal in Tadten, wo sich ein unübersehbares Häuflein von Evangelischen zusammengefunden hatte, eine Kirche gebaut und eine Tochtergemeinde gegründet, die freilich immerfort vom Golser Pfarrer mitbetreut werden musste.

Aber auch westlich von Gols nahm die Zahl der Evangelischen, namentlich durch konfessionsverbindende Eheschließungen und den Zuzug von evangelischen Flüchtlingen aus dem deutschen Osten, stetig zu. So entschloss sich die Pfarrgemeinde, zentral für die Orte Weiden am See, Jois und Winden am See, in Neusiedl eine Predigtstation zu errichten. Unterkunft für die Gottesdienste der Predigtstation fand man in der Neusiedler Hauptschule. Und so sammelte denn schon der ehrwürdige Senior Geistlinger, so wie nach ihm die Pfarrer Klettke und Nußgruber, seine getreuen Gemeindeglieder aus Neusiedl und Umgebung in einem Neusiedler Klassenzimmer auf Schulbänken und Schulsesseln um sich.

Auf Dauer konnte das jedoch keine Lösung sein und so tauchte der Plan auf, auch in Neusiedl eine evangelische Kirche zu errichten. 1978 begann das Golser Presbyterium, vehement durch die Superintendentur und den Superintendenten, Dr. Reingrabner, unterstützt, den Plan in die Tat umzusetzen. Der Baugrund für die Kirche in der Seestraße 30 wurde von der Superintendentur angekauft und zur Verfügung gestellt. Aber wer sollte als Bauherr fungieren? Weder die Superintendentur noch das Golser Presbyterium, sondern mit aller kirchlichen Unterstützung – natürlich die Neusiedler selbst! Da ergab sich allerdings ein gravierendes Problem: Eine Predigtstation ist keine Rechtspersönlichkeit, kann also keine Beschlüsse fassen und keine Geschäfte abwickeln. So überlegte man im Golser Presbyterium, entweder einen Bauausschuss für die Neusiedler Kirche einzurichten, oder die Predigtstation zur Tochtergemeinde zu erheben.

Zu Recht erwarteten sich das Presbyterium in Gols und der Superintendent, dass die Evangelischen aus dem Bereich der Predigtstation als eigenständige Tochtergemeinde mehr Engagement zeigen würden, als wenn sie bloß mit einem Bauausschuss konfrontiert worden wären. Und so wurden denn der Kirchenbau und die Erhebung zur Tochtergemeinde gleichzeitig betrieben. Für den Kirchenbau wurden ein Architekt und ein Baumeister gesucht, für die Tochtergemeinde ein sechsköpfiges Presbyterium.

Bereit, Verantwortung für die künftige Tochtergemeinde zu übernehmen, waren unter der Führung von Herrn Michael Boschner von Anfang an: Frau Helga Depauly, Herr Ing. Karl Taschner, Frau Frieda Weissmann, Herr David Nief und Herr Reinhold Reister. Als Architekt konnte Herr Bürgermeister Dipl.-Ing. Hans Halbritter gewonnen werden, mit der Errichtung des Neubaues wurde die Firma Brezina aus Frauenkirchen betraut. Blieb nur mehr die Frage der Finanzierung. Da musste es plötzlich sehr schnell gehen, denn der Gustav-Adolf-Verein, ein kirchliches Hilfswerk, bot an, die Geldmittel aus der Gustav-Adolf-Kindersammlung 1986, in etwa 2 Millionen Schilling ( € 140.000.-), für den Kirchenbau in Neusiedl zu widmen. Damit war der tragende Pfeiler der Finanzierung gesichert.
Bis Weihnachten 1986 wurde der Rohbau der Kirche ausgeführt, am 5. Juli 1987 wurde sie von Herrn Superintendent Dr. Gustav Reingrabner bereits feierlich eingeweiht.

Der Kirchenbesuch in der neuen Kirche, einem Schmuckstück des evangelischen Kirchenbaus in Österreich, war und blieb erfreulich. Die offen gebliebenen Finanzierungslasten wurden weitgehend von den Mitgliedern der Tochtergemeinde selbst übernommen und getragen, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass es auch in der katholischen Schwesterkirche, aus dem Munde des ehrwürdigen Herrn Dechant Dr. Hannes Kohl, einen Spendenaufruf zugunsten unserer neu errichteten Kirche gab.

Mit Bescheid des Evangelischen Oberkirchenrates vom 29. September1987 traf die offizielle Bestätigung der Erhebung zur Tochtergemeinde in der Muttergemeinde Gols ein. Zu diesem Zeitpunkt bestand das Neusiedler Presbyterium seit dem 9. November1986 wie folgt:
Kurator Michael Boschner,
Kuratorstellvertreter Johann Dürr,
Schatzmeister Mag. Manfred Bohunsky,
Frau Hermine Lehnauer,
Frau Rosina Nitsch und
Herrn Mag. Wolfgang Gamsjäger.

1989 wurde die Stelle eines Golser Pfarrers im Schuldienst mit Sitz in Neusiedl errichtet. Gewählt wurde für diese Aufgabe Pfarrer Walter Dienesch, der seinen Dienst am 1. September 1989 antrat und seitdem die Neusiedler Tochtergemeinde selbständig betreut.

1990 konnte mit Hilfe von großzügigen Spendern das „Neusiedler Vater-Unser“, ein Bilderzyklus des Halbturner Künstlers Michael Csokay zu den sieben Bitten des Vater-Unser, erworben werden. Diese Bilder haben unserer Kirche anlässlich des ersten Gemeindefestes auch ihren Namen gegeben. Am 9. September 1990 benannte sie Herr Superintendent Dr. Gustav Reingrabner feierlich als „Evangelische Vater-Unser-Kirche zu Neusiedl am See“.

Unsere jüngste Anschaffung ist das Glockengeläut, das am 14.9.2003 vom neuen Superintendenten des Burgenlandes, Herrn Mag. Manfred Koch, eingeweiht wurde.

Wir evangelischen Neusiedler sind mehr als gewillt, auch weiterhin unseren Beitrag zum Wohl der Stadt zu leisten und danken für die Anerkennung und den Respekt in der vorbildlichen Minderheitenpolitik in Neusiedl.

 

Deutsch Jahrndorf

Evangelische Kirche in Deutsch Jahrndorf
Evangelische Kirche in Deutsch Jahrndorf

Geschichte:
Die Evangelischen in Deutsch Jahrndorf (Dt.J.) überstanden die Gegenreformation, weil die Ortschaft verpfändet war und den häufig wechselnden Besitzern wenig an der konfessionellen Frage lag. Noch heute sind etwa 40% der Bevölkerung evangelisch.
Nach dem Toleranzpatent wurde Dt.J. 1783 Tochtergemeinde zu Ragendorf (heute Rajka in Ungarn). 1787 wurde eine aufgelassene Poststation in Dt.J. als evangelisches Bethaus eingeweiht. 1837 wurde das Gebäude wegen Baufälligkeit abgerissen und durch die heutige Evangelische Kirche ersetzt, die deshalb als erste im Burgenland direkt an der Straße steht. 1876 wurde Dt.J. selbständige Gemeinde, der Karlburg (heute Rusovce in der Slowakei) als Tochtergemeinde zugeordnet wurde. Seit 1998 bildet Dt.J. einen Pfarrgemeindeverband mit Nickelsdorf

Heutige Situation in Deutsch Jahrndorf:
Der Gottesdienst ist das Zentrum des kirchlichen Lebens in Dt.J.. An einfachen Sonntagen kommen etwa 25 Besucher zum Gottesdienst.
Eine große Stütze des Gemeindelebens ist der Kirchenchor, in dem 15 Männer und Frauen mitsingen und der Frauenkreis. Kindergottesdienst wird einmal im Monat gefeiert. Zu Palmsonntag und Erntedank veranstaltet die Gemeinde nach dem Gottesdienst ein gut besuchtes Kirchenkaffee.

70% der 340 Gemeindeglieder haben ihren Wohnsitz in Dt.J., das ganz im Nordosten Österreichs am Dreiländereck Östereich-Ungarn-Slowakei liegt. Das Verhältnis zur katholischen Pfarrgemeinde ist gut, auch dadurch bedingt, dass es in der kleinen Ortschaft ( über 600Einwohner) einen starkes Zusammengehörigkeitsgefühl gibt.

Kukmirn

Evanglische Kirche Kukmirn
Evanglische Kirche Kukmirn

Ursprünglich im Herrschaftsgebiet der Familie Batthyány gelegen, wird die Evangelische Pfarrgemeinde Kukmirn 1600 erstmals urkundlich erwähnt.
Aber bereits im 16.Jahrhundert fanden Protestanten aus der Steiermark in Kukmirn Unterkunft und Zukuknft, was schon damals auf eine überwiegend evangelische Gemeinschaft schließen lässt. Kurz nach dem Toleranzedikt wurde hier 1784 die älteste, zunächst turmlose, Toleranzkirche des Südburgenlandes errichtet. Kukmirn war und ist eine vorwiegend evangelische Gemeinde wo jeden Sonntag um 10.00 Uhr (Juli und August ausgenommen) ein evangelischer Gottesdienst stattfindet.

Vorrangige Aufgabe und Ziel unserer Gemeindearbeit ist die Verkündigung des Evangeliums und dadurch die Stärkung des Glaubens und des evangelischen Gemeinschaftsbewusstseins unserer Gemeindeglieder in unserer Diasporasituation.

Deutsch Kaltenbrunn

Evangelische Kirche Deutsch Kaltenbrunn
Evangelische Kirche Deutsch Kaltenbrunn

Der Kirchturm der evangelischen Kirche von Deutsch-Kaltenbrunn ist weithin sichtbar. Vom Ausmaß her könnte sie fast eine Stadtkirche sein, beherbergt aber eine der kleinsten Kirchgemeinden der Region, die sich aus den Gemeindeteilen Rohrbrunn und Deutsch-Kaltenbrunn zusammensetzt. Im Jahr 1862 wurde die Kirche zusammen mit dem daneben liegenden Pfarrhaus eingeweiht. Auch manche der Alleebäume stammen noch aus dieser Zeit. Betritt man die Kirche, fällt der Blick zuerst auf das Altarbild, das in der Entstehungszeit der Kirche in Ödenburg, dem heutigen Sopron, geschaffen wurde. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass sich über dem Bild die Kanzel befindet. Die Jugendstil-Bemalungen gehören zu den Schönsten ihrer Art.

Einen Höhepunkt des kulturellen Lebens in der Kirche stellt das Anfang November stattfindende Klangerlebnis-Konzert dar, das bereits zahlreiche namhafte Künstlerinnen und Künstler nach Deutsch-Kaltenbrunn geführt hat.

Weppersdorf

Weppersdorf

Die Pfarrgemeinde Weppersdorf liegt an den Ausläufern des Ödenburger und des Landseer Gebirges und umfasst neben der Marktgemeinde Weppersdorf auch die südlich und östlich davon gelegenen Gemeinden Markt St. Martin, Lackenbach, Lackendorf, Horitschon, Neckenmarkt, Ritzing, Raiding, Unterfrauenhaid und Deutschkreutz. Insgesamt zählt die Pfarrgemeinde etwa 650 Seelen. Aufgrund ihrer Größe ist die Pfarrgemeinde nur eine 50% Pfarrstelle.

Das kompakte Gemeindegebiet, die dörfliche Struktur und der starke Zusammenhalt innerhalb der Pfarrgemeinde sind Garanten für eine lebendige und vielfältige Gemeindearbeit zwischen gewachsenen Strukturen und Traditionen und jugendlicher Frische.

Als besondere Herausforderungen und Aufgaben erleben wir die Kinder- und Jugendarbeit (wöchentliche Jungschar mit etwa 20 Kindern, regelmäßige Kindergottesdienste und innovative KonfirmandInnenarbeit), die diakonische Unterstützung (v.a. auch von AsylwerberInnen), die Begleitung der Seniorinnen und Senioren im ortseigenen Pflegekompetenzzentrum, die Ökumene im Ort und die regionale Zusammenarbeit und Entwicklung mit den Pfarrgemeinden Stoob, Lutzmannsburg und Kobersdorf.

Wir wirken und arbeiten im Vertrauen auf den Spruch, der über dem Chorraum unserer Bekenntniskirche zu lesen ist: „Siehe ich bin bei Euch alle Tage bis an der Welt Ende“

Pfarrer Stefan Grauwald


Geschichte der Pfarrgemeinde Weppersdorf in Jahreszahlen:

1530 erstmals reformatorisches Gedankengut im Weppersdorfer Raum
1564 erster evangelischer Prediger Georg Milperger in Weppersdorf
1645 Guss der Vater-unser-Glocke (bis heute in Betrieb)
1650 Synode für Deutsch-West-Ungarn in Weppersdorf
1661 Übernahme der Kirche durch die r. k. Pfarre
1781 Toleranzpatent Josef II.
1795 Begründung der Toleranzgemeinde Kobersdorf
1836 Bau der Evangelischen Schule
1900 Kurator Johann Berghöfer erwirbt Grundbesitz für die Tochtergemeinde
1906 Weppersdorf wieder selbstständige Pfarrgemeinde; Pfarrer Geza Szovjak
1930 Grundsteinlegung für die neue Kirche
1931 Fertigstellung der Evangelischen Bekenntniskirche
1962 Burgenländisches Gustav-Adolf-Fest
1994 Wahl Pfarrerin Gertraud Knolls zur ersten Superintendentin Österreichs
1992 Wiedereröffnung der evangelischen Schule als Gemeindezentrum
2002 Burgenländisches Gustav-Adolf-Fest in Weppersdorf
2004 Abschluss der Kirchenrenovierung
2006 Hundertjahrfeier der Pfarrgemeinde
2011 Jubiläum: „80 Jahre Evangelische Bekenntniskirche Weppersdorf“ und „175 Jahre Alte Schule“
2011: Pfarrer Stephan Strohriegel verläßt die Gemeinde. Ihm folgt Pfarrer Stefan Grauwald nach.
2012: Generalsanierung und tw. Neubau des denkmalgeschützten Pfarrhauses.
2018: Außensanierung der Bekenntniskirche und Restaurierung des Altarbildes
2019: Installation einer Mikrofon-, Lautsprecher- und Induktionsanlage für umfassende akustische Barrierefreiheit in der Bekenntniskirche

2021: Weppersdorf feiert sein 800 – Jahr Jubiläum als Marktgemeinde.